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Katzenkrankheiten: FIP Feline infektiöse Peritonitis
Katzenkrankheiten: FIP Feline infektiöse Peritonitis
Katzenkrankheiten: FIP Feline infektiöse Peritonitis
Die ansteckende Bauchfellentzündung der Katzen wird durch ein meistens harmloses Coronavirus ausgelöst. Viele Katzen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit diesem Virus und leiden einige Tage unter Durchfällen. Die Infektion kann auch vollständig ohne Symptome verlaufen. Danach treten keine Krankheitserscheinungen mehr auf, die Stubentiger weisen aber lebenslang einen Titer gegen Coronaviren auf. Ungefähr 80 % aller Katzen haben einen positiven Coronavirus-Titer, erkranken aber nie an FIP.Ist FIP positiv eigentlich korrekt?
Hier handelt es sich um einen sehr weit verbreiteten Irrtum. Eigentlich ist eine Katze mit positivem Titer (1:10 oder höher) nicht FIP positiv, sondern Coronavirus positiv. Der Test kann nicht zwischen den normalen und den mutierten Coronaviren unterscheiden. Er sagt lediglich etwas darüber aus, ob die Katze in ihrem Leben schon einmal Kontakt mit Coronaviren hatte. Die Höhe des Titers lässt Rückschlüsse auf den Zeitpunkt der Infektion und die Höhe der Virusausscheidung mit dem Kot zu. Ein positiver Titer ist daher nicht immer gleich ein Todesurteil. Sind keine Krankheitserscheinungen sichtbar, sollte der Bluttest nach drei bis vier Wochen wiederholt werden.Am häufigsten erkranken Katzen in einem Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren. Auch ältere Tiere über elf Jahren sind einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt.
Wie werden Coronaviren übertragen?
Die Viren werden direkt mit dem Kot ausgeschieden. Durch Schnüffeln an dem Kot werden andere Katzen infiziert. Das Virus dringt über Nase und Rachen in den Körper ein. Im Dünndarm dringen sie in die Zellen ein, vermehren sich und töten die Schleimhautzellen ab. Die Viren befallen wieder neue Zellen oder werden beim Kotabsatz ausgeschieden. Mutierte Coronaviren, die die FIP auslösen, können nicht auf andere Katzen übertragen werden.Die Überlebenszeit des Virus auf mit Kot verschmutzten Gegenständen beträgt ungefähr sieben Wochen. Daher ist auch eine Übertragung durch verunreinigte Gegenstände, Kleidung oder Hände möglich.
Wie entsteht die FIP?
Bei ungefähr fünf bis zehn Prozent der Katzen mutieren die Viren. Diese Veränderung des Genmaterials kann kurz nach der Infektion, aber auch Jahre später entstehen. Durch die Aktivierung von Makrophagen (Immunzellen, Fresszellen) wird das Virus im gesamten Körper der Katze verbreitet. Diese veränderten Viren lösen die Krankheitserscheinungen der infektiösen Peritonitis aus. Die gegen das Virus vom Immunsystem erzeugten Antikörper bilden große Immunkomplexe aus Viren und Antikörpern, die die Gefäße und das Gewebe schädigen. Die ersten Symptome treten 18 Monate nach der Mutation auf. Eigentlich werden die Symptome nicht direkt durch das mutierte Coronavirus ausgelöst, sondern durch die Antikörper-Verbindungen.Welche Symptome treten auf?
Die häufigste Form der FIP ist die ansteckende Bauchfellentzündung (Peritonitis). Das Bauchfell entzündet sich und sondert eine gelbe, zähe Flüssigkeit in den Bauchraum ab. Die Flüssigkeit ist besonders reich an Eiweiß. Der Bauch der Katze ist stark aufgetrieben. In sitzender Haltung erscheint die Silhouette birnenförmig. Die Atmung ist erschwert, der Herzschlag beschleunigt. Durchfälle schwächen die Katze zusätzlich. Die inneren Organe (Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse) und die Nerven entzünden sich. Fieber tritt auf.Zeitweise entsteht auch eine Lungenform. In der Brusthöhle sammeln sich große Flüssigkeitsmengen an. Die Lunge ist entzündet und mit Fibrinauflagerungen überzogen.
Beide Formen verlaufen immer tödlich durch Organversagen.
Wie wird die FIP diagnostiziert?
Bei einer Blutuntersuchung wird ein positiver Coronavirus-Titer festgestellt. Ist die Erkrankung im Endstadium, sind alle Viren in den Antigen- Antikörperkomplexen gebunden. Das Virus ist nicht mehr nachweisbar. Durch Punktion der Bauchhöhle oder der Brusthöhle erhält man eine charakteristische, fadenziehende Flüssigkeit, die bernsteinfarben leuchtet. Auch auf Röntgenbildern sind charakteristische Veränderungen zu sehen. Der Darm und die Lunge sind durch die Flüssigkeitsansammlungen zusammengedrückt.Kann die FIP therapiert werden?
Die Viruserkrankung verläuft immer tödlich. Eine Kombinationstherapie mit Antibiotika, Kortison und Medikamenten, die das Fieber senken, kann den Krankheitsverlauf nur hinauszögern. Die meisten Katzen sterben bereits neun Tage nach dem Auftreten der Symptome.Wie kann die Katze vor der FIP geschützt werden?
Vorbeugend kann eine Impfung, die in die Nase getropft wird, verabreicht werden. Durch die Anregung der Immunität der Zellen im Nasen- und Rachenraum soll dem Virus das Eindringen in den Körper erschwert werden. Die Impfung kann erstmals in einem Alter von 16 Wochen verabreicht werden, da bis zu diesem Zeitpunkt Antikörper aus der Muttermilch die Impfung unwirksam machen. Nach der Grundimmunisierung muss die Impfung regelmäßig aufgefrischt werden.Welche Voraussetzungen sind für eine Impfung notwendig?
Die Katze muss gesund sein. Zusätzlich wird ein Bluttest durchgeführt, der nachweist, ob die Katze schon einmal Kontakt mit den Coroanviren hatte. Positive Tiere sollten nicht mehr geimpft werden.Bricht in einem Mehrkatzenhaushalt FIP aus, ist es nicht unbedingt sinnvoll, die anderen Katzen zu impfen. Meistens ist bereits eine Infektion erfolgt.
Da der Wirkungsgrad der Impfung nur zwischen null und achtzig Prozent liegt, ist die Wirksamkeit einer Impfung umstritten. Zusätzlich können spätere Infektionen nicht mehr nachgewiesen werden, da geimpfte Katzen immer einen positiven Coronavirus-Titer aufweisen.
Welche Maßnahmen sollten getroffen werden, wenn in einem Mehrkatzenhaushalt FIP ausbricht?
Für jede Katze sollte eine Katzentoilette bereitstehen. Das Katzenklo sollte häufig gereinigt werden, um die Staubbelastung durch getrockneten Kot gering zu halten. Coronavirus negative Tiere sollten nicht in den Mehrkatzenhaushalt aufgenommen werden.Ist eine einzeln gehaltene Katze an FIP verstorben, müssen alle Gegenstände gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Futterschüsseln, Spielzeug und Liegeflächen heiß waschen oder durch neue ersetzen. Erst nach drei Monaten darf wieder eine neue Katze einziehen.
Muss eine Katze, die an FIP erkrankt ist, zum Tierarzt?
Jede Abweichung des Allgemeinbefindens sollte von einem Tierarzt untersucht werden, um die Ursache für die Erkrankung abzuklären. Besonders bei jungen Katzen, die unter einem geschwollenen Bauch und hohem Fieber leiden, besteht ein großer Verdacht auf den Ausbruch einer FIP.Kommentare:
Gebt nicht auf, wenn euer Tier an FIP erkrankt ist - informiert euch (FIPfree - Feline Infectious Peritonitis ist heilbar und international auf FB : FIP Warriors). GS ist kein Wundermittel - aber das einzige Medikament (leider bis jetzt immer noch ilegal - aber erreichbar), bei dem FIP erkrankte Katzen bis jetzt überlebt haben
Erstmal vielen Dank für den Hinweis und die Links.
Mir sind sowohl GS-441524 als auch GC376 bekannt.
Der neue Therapieansatz ist, direkt in die Vermehrung der Viren einzugreifen (Proteasehemmer). GS-441524 wird auch in der Forschung zur Bekämpfung von MERS, SARS, Ebola und HIV eingesetzt.
Da das Mittel keine Zulassung in Deutschland oder Österreich hat, kann es derzeit nur auf nicht legalem Wege beschafft werden. Ich kann persönlich eine illegale Medikamentenbeschaffung schwer unterstützen, da immer auch ein Risiko besteht.
Soviel mir bekannt ist, läuft die Feldstudie in Kalifornien noch. Die Katzengruppe der Studie war bisher relativ klein (31 Tiere).
Nebenwirkungen sind derzeit noch nicht bekannt. Die Betonung liegt auf derzeit. Und die Ergebnisse sind einfach noch nicht durch Studien abgesichert. Auch wenn sich manche wünschen, das Medikament sofort anzuwenden, wäre das eigentlich eine Art Tierversuch.
Ich kann aber natürlich auch jeden verstehen, der mögliche Nebenwirkungen gerne in Kauf nimmt, da die Diagnose momentan leider einem Todesurteil gleichkommt.
Ich glaube, dass der Weg dieser Therapie noch sehr lang ist, mit etwas Glück vielleicht in 10 oder 15 Jahren. Ob diese dann wirklich für Menschen und Tiere zur Verfügung steht, ist noch fraglich. Derzeit gibt es auch einen Patentstreit.
Update: Blog-Artikel (deutsch): FIP endlich heilbar? Deutsche Professorin bestätigt Wirksamkeit eines neuen Medikaments
Dr. med. vet. Andrea Triebl ist Tierärztin und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seit August 2019 schreibt sie für den tierischen Blog auf www.kingkratzbaum.de
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Ein Beitrag von Jenny Manegold
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